Es gibt Länder, die ziehen einen mehr an als andere. Nepal hatte für mich schon immer etwas Besonderes an sich, vor allem der Himalaya. An dieser Stelle muss ich gleich erwähnen, dass ich zuvor vier Wochen in Indien verbrachte. Indien war interessant. Mehr Worte möchte ich auch schon nicht mehr darüber verlieren. Um ehrlich zu sein, konnte ich mich mit manchen Dingen nicht wirklich anfreunden. Aufgrund dessen flog ich mit etwas Bauchweh im Gepäck nach Nepal, da ich über Kathmandu nicht nur Gutes hörte. Teilweise wurde geschrieben, dass die Hauptstadt Neplas um einiges schlimmer sei als die meisten Städte Indiens. Das kann ich jedoch nicht bestätigen. Irgendwie fühlte ich mich von Anfang an wohl, trotz der staubigen Straßen und dem chaotischen Verkehr, welcher aber weitaus wenig chaotisch war als in Indien. Auch in den engen und verwinkelten Gassen erinnerte mich einiges an Indien, vor allem aber die Tuk Tuks, welche sich durchschlängelten. Gerüche der Essensstände strömten zu einem von jeder Ecke – aber lange noch nicht so schlimm, wie in Indien. In Nepal treffen allerdings zwei unterschiedliche Religionen aufeinander – der Hinduismus und der Buddhismus. Für diejenigen, für die es Neuland ist, wird es bestimmt ein Kulturschock sein. Kaum woanders sah ich so viele Tempel, die sogenannten Stupa, wie man sie in Nepal nennt. Am liebsten wäre ich nach meinem Himalaya-Trip noch etwas länger in dieser Stadt geblieben. Leider machte mir zum Schluss das Corona-Virus einen Strich durch die Rechnung und ich trat die Heimreise nach Österreich an.
Im touristischen Thamel befand sich meine Unterkunft. Dort befand sich zwischen den Quartieren und Restaurants ein Store neben dem anderen, wo man alles finden konnte. Eigentlich hätte ich auch ohne Gewand und Ausrüstung nach Nepal fliegen können, da wirklich alles vorhanden war. Hervorheben muss ich die Freundlichkeit der Menschen. Selten erlebte ich ein Land bzw. eine Stadt, wo die Menschen so unglaublich gastfreundlich und nett waren. Man wurde von den Locals mit offenen Armen empfangen. Das egal wo, sprich beispielsweise in den Unterkünften, in Restaurants und in Geschäften – nur selten hatten sie eine aufdringliche Art an sich. Was muss man jetzt alles in Kathmandu gesehen haben?
Der Boudhanath Stupa gehört mit 36 Metern zu den größten Stupas weltweit. Dieser befindet sich nur 20 Autominuten von Thamel entfernt. Beim Besichtigen vergiss nicht, dass man die Stupas im Uhrzeigersinn umrundet – das soll Glück bringen. Rundherum sind fast ausschließlich Shops, Restaurants und Cafés anzufinden. Fast jedes dieser Restaurants und Cafés besitzt eine Dachterrasse, wo man die Zeit sehr entspannt verbringen kann und das trotz des starken Tourismus. Die meisten Restaurants bieten auch kostenfreies Wifi an. Außerdem hast du einen super tollen Blick auf den Boudhanath Stupa. Vielleicht ist es sogar der schönste Platz in ganz Kathmandu. Bei klarem Wetter bietet sich eine wunderschöne Sicht auf die umliegenden Berge. Ich konnte meine Zeit beim Boudhanath Stupa richtig genießen – irgendwie herrschte dort eine besondere Atmosphäre. Du kannst den Stupa umrunden, die Gebetsmühlen drehen oder eben die Aussicht genießen. Obwohl der Eintritt in dieses Viertel mit rund zehn Euro gar nicht so günstig ist, würde ich es wieder machen.
Die Tempelstätte Pashupatinath in Kathmandu ist für die Hindus wie Varanasi in Indien. Neben dem Fluss Bagmati, welcher übrigens ein Zufluss des heiligen Ganges ist, findet die Verbrennung der Toten statt. Im Anschluss streut man die Asche in den Bagmati. Der Shiva-Tempel ist einer der wichtigsten Hindu-Tempel in ganz Nepal. Auch bei dieser Tempelstätte zog sich in mir wieder alles zusammen. Alleine der Gedanke: Wer würde im Urlaub in Österreich ein Krematorium besuchen um bei einer Beerdigung dabei sein zu dürfen? Irgendwie ist der Gedanke absurd. Währenddessen das Fotografieren in Varanasi verboten ist, ist es in Pashupatinath erlaubt. Zeige allerdings etwas Feingefühl, wenn du unbedingt Fotos machen willst. Ich schoss ein paar Fotos von der gegenüberliegenden Seite des Flusses. Jedoch würde ich nie auf die Idee kommen, ein Foto zu machen, wenn sie direkt vor mir mit einem Verstorbenen vorbeigehen. Vor der Tempelanlage befinden sich einige Souvenirstände. Die Verstorbenen werden in ein Leinentuch gewickelt und mit Blumen geschmückt – all das wird in der Regel vor Ort gekauft. Beachte jedoch, dass du den Tempel selbst, wenn du kein Hindu bist, nicht betreten darfst. Lange hielt ich es dort, wie auch in Varanasi direkt beim Ganges nicht aus. Für mich war und ist es eine andere Welt, welche ich sehr respektiere. Allerdings komme ich persönlich nicht ganz damit zu recht.
Der Swayambhunath Stupa ist einer der ältesten Stupas auf der Welt und ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Kathmandu. Bereits am frühen Morgen machten wir uns auf den Weg, um von dort aus den Sonnenaufgang bestaunen zu können. Leider wurde aufgrund des Dunstes nichts daraus. Erst zur späteren Stunde, als sich der Dunst etwas legte, hatten wir eine wunderbare Sicht auf das Kathmandu-Tal. Der Swayambhunath Stupa wird auch Monkey Tempel genannt und erweist seinem Namen alle Ehre. Hunderte von Affen schwirren überall herum. Somit bitte nur das nötigste mitnehmen, auch wenn diese meist friedlich wirken. Der Stupa selbst ist von mehreren Seiten zugänglich. Ein Weg führt über 365 Stufen zu dem Stupa oder man fährt mit dem Taxi zu einem weiteren Eingang, wo man nur mehr ein paar Stufen überwinden muss. Auch hier befinden sich außerhalb der heiligen Stätte unzählige Restaurants, wo du dich nach dem Anstieg und der Besichtigung erholen kannst.
Auch der Patan Durbar Square gehört zu den sieben UNESCO Weltkulturerbestätten. Dabei handelt es sich um den Platz des alten Königspalastes. Um einiges leichter lässt sich die Gegend mit einem Guide erkunden. Es gibt so viele verschiedene Museen, welche ich alleine wahrscheinlich nie gefunden hätte. Dazu muss ich gleich erwähnen, dass ich nicht wirklich an Museen im Allgemeinen interessiert bin, diese aber wirklich interessant waren. Nehmt euch die Zeit dafür und lasst euch etwas treiben. Auf jeder Ecke findet ihr auch hier Restaurants und Cafés um etwas entspannen zu können. Genießt die Zeit!
Wenn ich Kathmandu im Nachhinein aus verschiedenen Blinkwinkeln betrachte, überraschte mich diese Stadt sehr. Ich selbst hatte nur ein geringes Zeitfenster in Kathmandu zur Verfügung. Aufgrund dessen buchte ich mir eine Stadtführung, um alles unter einen Hut zu bekommen. Seid auf alles gefasst, denn auch hier kann euch der Verkehr einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen. Im Gegensatz zu Indien habe ich zu Nepal durchwegs positive Erinnerungen. Leider trat ich fast unmittelbar nach meinem Trek durch das Himalaya-Gebiet die Heimreise aufgrund der Corona-Epidemie an. Im Nachhinein war es mit Sicherheit die richtige Entscheidung, denn im Ernstfall muss man so ehrlich sein, dass Nepal bei der medizinischen Versorgung mit Österreich in keinster Weise mithalten kann.
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