Agra ist euch vielleicht nicht so ein Begriff, aber das Taj Mahal mit Sicherheit, denn dieses befindet sich in dieser Millionenstadt. Viele Besucher reisen alleine wegen dem Taj Mahal nach Indien. Diese Metropole befindet sich allerdings nicht mehr in Rajasthan, sondern bereits im Bundesstaat Uttar Pradesh und ist mit eineinhalb Millionen Einwohnern nicht gerade klein. Bevor es zurück nach Delhi ging, hatten wir einen vollen Tag in Agra zur Verfügung. Neben des Taj Mahals als Hauptattraktion ist Agra auch bekannt für das dort ansässige Agra Fort, welches man bereits im Jahr 1983 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufnahm. Von außen erinnerte mich das Agra Fort an das Red Fort in Delhi. Dieses besuchte ich jedoch aus Zeitgründen nicht und begutachtete es nur von außen. Der Hauptgrund um nach Agra zu kommen ist das Taj Mahal, das sollte auf deiner Indienreise keinesfalls fehlen. Ich sah noch nie ein schöneres Gebäude! Täglich besuchten im Schnitt 20.000 Besucher dieses Mausoleum, was knappe 7,5 Millionen Besuchern jährlich entsprechen würde. Der Eintritt mit 1250 Rupien (ca. 16 Euro) ist etwas höher als all die anderen Forts und Sehenswürdigkeiten – aber es zahlte sich aus. Beide Sehenswürdigkeiten befinden sich direkt am Fluss Yamuna, welcher ideal zum Gesamtbild beiträgt.

Agra Fort
Agra Fort

Gegen 4:30 Uhr läutete unser Wecker und ca. eine Stunde später befanden wir uns bereits beim Eingangs-Gate East. Insgesamt gibt es zwei Haupteingänge. Neben den bereits erwähnten East-Gate befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite das West-Gate. Wenn man ein solch wichtiges Gebäude betritt, finde ich es wichtig, wenn man ein paar Hintergrundinformationen darüber weiß. Beispielsweise dauerte es 22 Jahre, um das ganze Areal inklusive der Moscheen fertigzustellen. Beteiligt waren dabei über 20.000 Arbeiter aus Süd- und Zentralasien. All das errichtete man aus der Liebe zu einer Frau und somit ist es ein Mausoleum der besonderen Art.

Was sollte man alles in der Unterkunft lassen? Ich nahm nur meine Kamera, GoPro und mein Handy mit. Alles andere, wie beispielsweise Rucksäcke sind nicht erlaubt. Getränke über 100 Milliliter werden ebenfalls nicht gestattet, ebenso wie Bücher, Stative, Selfiesticks und Essen. Vor dem Eingang findet ihr einige Menschen vor, die sich aus Tourguides ausgeben und euch weiß machen wollen, dass man ohne einen Guide das Gelände nicht betreten darf. Fallt bitte nicht darauf herein – ihr braucht lediglich ein gültiges Ticket um eintreten zu dürfen. Auch im Areal selbst bot man uns an, dass man uns die besten Fotospots zeige  gegen einen kleinen Preis. Meiner Meinung nach ist auch das nicht wirklich nötig. Ihr findet bestimmt den besten Blick auf das Mausoleum auch selbst. Meistens haben diese Leute es dann noch dazu eilig und sind nach der Bezahlung schneller weg als du glauben kannst. Mir ist es zwar nicht wiederfahren, aber ich konnte es beobachten.

Bereits gegen 5:30 Uhr angekommen, mussten wir noch eine knappe Stunde warten, bis das Taj seine Tore öffnete. Es zahlte sich aus eine Stunde in der Dunkelheit zu warten, denn die Menschenschlange wuchs und wuchs. Wir hatten keine 20 Personen vor uns und waren eine der ersten, die das Gelände an diesem Tag betraten. Zunächst überprüfte man das Ticket, bevor es mit dem Security-Check weiterging. Im Anschluss bewegten wir uns im Laufschritt vorwärts um folgendes Bild schießen zu können.

Taj Mahal
Taj Mahal
Taj Mahal
Taj Mahal

Ja, es zahlte sich aus! Man konnte noch ein paar Bilder machen, ohne dass sich Menschenmassen im Foto wiederfanden. Eine halbe Stunde später sah das Ganze schon wesentlich anders aus. Es wurde immer schwieriger das perfekte Foto zu knipsen. Aber ich denke, ein paar gelangen mir dann doch recht gut. Richtig schön wurde es dann, als die Sonne am Horizont erschien, welche das Taj Mahal etwas beleuchtete. Da ich Agra sonst eher als unentspannt empfand, genoss ich die Zeit an einem „sauberen Ort“ umso mehr. Die Stadt selbst versteckt sich etwas hinter all dem Lärm, den Rikscha-Fahrern und vor allem den lästigen und aufdringlichen Verkäufern, welche fast überall in Indien zu finden sind. Im Anschluss ging es zurück nach Delhi für ein paar Stunden, denn am kommenden Morgen flog ich bereits nach Varanasi.