Jodhpur – die blaue Stadt

Hast du schon mal von der „Blue City“ gehört? Bei dieser Stadt handelt es sich um Jodhpur in Rajasthan, Indien. Um ehrlich zu sein, konnte ich mir zu Beginn nicht allzu viel darunter vorstellen. Ich dachte mir schon, dass wahrscheinlich das eine oder andere Haus eine blaue Fassade aufweist, aber dass es so viele waren, überraschte mich dann schon etwas. Diese Farbe hält die Häuser in den heißen Sommermonaten kühl und die lästigen Mücken fern. Zu meiner Reisezeit hatten wir zwischen 20 und 25 Grad Celsius tagsüber – die optimale Temperatur um eine Stadt zu erkunden. Im Sommer kann hier die Temperatur auf bis zu 45 Grad Celsius oder sogar noch etwas höher steigen. Für manche Hartgesonnte ist das kein Problem, mir wäre es aber zu viel des Guten. In der Nacht kühlte es zu meiner Zeit ziemlich ab und man konnte angenehm schlafen und das ohne Klimaanlage. Das ist wahrscheinlich auch daran geschuldet, dass wir uns der Wüste näherten und der Boden nicht wirklich die Wärme speichern konnte.

Das Stadtzentrum Jodhpurs war sehr eng und verwinkelt und dennoch spielte sich hier das Leben von einem Großteil der Bevölkerung genau dort ab. Irgendwie machte es extremst Spaß das ganze zu beobachten. Ältere Menschen saßen beim Eingang eines Geschäfts, man konnte Frauen bei der Hausarbeit oder Kinder beim Spielen beobachten. Nimm dir genug Zeit in Jodhpur – ich bin sicher, dass es auch dir sehr viel Spaß machen wird, wenn du durch die Altstadt schlenderst. Sei bitte vorsichtig, trotz der engen Gassen drängeln sich unzählige Rikschas und Mofas durch und meistens mit einer viel zu hohen Geschwindigkeit. Rücksicht wird wie überall auf Fußgänger keine genommen, auch hier hatte ich das Gefühl, dass der „Stärkere“ Vorrang hat.

Die Hauptattraktion der Stadt ist das Mehrangarh Fort. Es ist so riesig, dass man hier mindestens einen halben Tag dafür einplanen sollte. Plane noch mehr Zeit ein, wenn du dich für Kunst interessierst. Überall sind so viele Bilder zu finden, welche sich alle in einer gewissen Art und Weise ähneln. Als ich dann das Fort besichtigte, wurde es mir klar woher der Stil kam. Da ich mich selbst nicht wirklich für Kunst interessiere, ging ich bei fast allen Bildern, welche im Mehrangarh Fort ausgestellt waren einfach vorbei. Der Eintritt für die Festung kostet 600 Rupees und mit dazu erhältst du einen Audio Guide, welcher übrigens auch in deutscher Sprache verfügbar ist. Als Pfand wird ein Ausweis verlangt, welchen du nach der Rückgabe des Geräts wieder erhältst. Da sich das Fort auf einer Erhebung befindet, fand ich dort die beste Sicht auf die „Blue City“ Jodhpur vor.

Du solltest keinesfalls das Restaurant Pal Haveli verpassen, welches sich nahe dem Clock-Tower befindet. Rundherum befindet sich der lokale Markt. Nimm dir auch dafür etwas Zeit. Neben einer großen Auswahl an köstlichen indischen Speisen, gab es eine große Auswahl an lokalen Bieren, Säften und Cocktails in diesem Restaurant. Was mich dann völlig beeindruckte, war die Aussicht von der Dachterrasse bei Sonnenuntergang. Der Himmel färbte sich in eine schöne orangerote Farbe, wie selten während meiner Reise in Indien. Ich kann dir dieses Restaurant in Jodhpur aufs wärmste empfehlen.

Nach einer sehr interessanten Zeit in Jodhpur war die Vorfreude auf Udaipur schon sehr groß.