Kochi war mein erster Stopp in dem asiatischen Land mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern. Da es im Norden Indiens schon noch etwas anders zugeht, empfahl man mir, dass ich zuerst etwas im Süden des Landes reisen solle. Dort sammelte ich meine ersten Erfahrungen und im Anschluss ging es dann in den Norden. Beim Süden spricht man von „Indien-light“. Alles geht hier etwas ruhiger und gesitteter vonstatten. Bevor ich irgendetwas plante, stand noch die Beantragung des Visums für Indien an. Hier kam mir das e-Visum sehr entgegen, welches österreichischen Staatsbürgern und auch vielen anderen Nationen zur Verfügung steht (Stand Jänner 2020). In der Regel dauert die Bearbeitung bis zu 72 Stunden. Ich erhielt mein Visum nach nicht einmal 24 Stunden. Dieses erlaubt mir einen Aufenthalt bis zu 30 Tagen. Die Einreise selbst war sehr unkompliziert und alles ging schnell vonstatten. Ich musste mich keinen nervigen Fragen stellen, lediglich fragte man mich, wann ich das Land wieder verlassen werde und kurz nach meiner Route. Anschließend bekam ich sogar ein paar Tipps vom Grenzbeamten. Ein Ausreiseticket ist also Voraussetzung um in das Land einreisen zu dürfen – somit nicht vergessen, solltet ihr eine Reise nach Indien planen. Im Anschluss wurden meine Fingerabdrücke genommen und schon erhielt ich meinen Pass mit einem neuen Stempel retour. Vergiss nicht, das Einreiseformular auszufüllen. Dieses erhältst du in der Regel im Flugzeug am Weg nach Indien. Im Anschluss holte ich mein Gepäck vom Förderband und schon ging es in die Stadt zu meiner gebuchten Unterkunft. Da ich recht spät am Abend ankam, zog ich dann nicht mehr um die Häuser, sondern schlief mich zunächst aus und startete am folgenden Tag – dann aber auch nur bedingt.
Um ein „Work and Holiday“ Visum für Australien beantragen zu können, müssen österreichische Staatsbürger grundlegende Englisch-Kenntnisse nachweisen. Hier gibt es diverse Einrichtungen, welche von der australischen Regierung akzeptiert werden. Ich entschied mich für IELTS (International English Language Testing System). Diese Prüfung legte ich in Kochi ab, da ich zuvor einige Tage auf Sansibar verbrachte und mich ausreichend vorbereiten konnte. In vier Bereiche wird die Prüfung gegliedert: Listening, Reading, Writing und Speaking, wobei ich die zum Schluss genannte Sektion einen Tag später absolvieren musste. Das Ergebnis erhielt ich bereits nach fünf Tagen – mit einem besseren Resultat, welches ich erwartete. Somit konnte ich recht rasch die nächsten Schritte einleiten und mit der Beantragung fortfahren. Und eine große Last fiel von mir ab!
Sofort nachdem ich alle Teile dieser Prüfung hinter mir hatte, ging es dann unbeschwert und ohne Bauchschmerzen los. Alles sackte so richtig in mir und ich genoss die restlichen Tage in Kochi, so wie schon lange nicht mehr. Bei mir ist es leider so, dass mich solche Sachen mehr als nur beschäftigen.
Fort Kochi
Ein Rikscha-Fahrer brachte mich zu allen Sehenswürdigkeiten im Stadtteil Fort Kochi. Dazu möchte ich sagen, dass es vor allem für Touristen in Indien gang und gebe ist, sich einen Fahrer für einen halben Tag, einen ganzen Tag oder auch für mehrere Tage zu mieten. Da ich für Kochi nur ein sehr limitiertes Zeitfenster hatte und der Weg von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit einige Zeit in Anspruch genommen hätte, organisierte ich mir einen Fahrer. Ich bin mir sicher, dass ich so auch günstiger ausgestiegen bin, als hätte ich immer die Fahrt separat bezahlt.
Fort Kochi ist bekannt für die Vielzahl der chinesischen Fischernetze. Wenn du noch Kochi in einer Suchmaschine eingibst, wirst zu Beginn gleich auf die Fischernetze stoßen. Diese gelten fast schon als Wahrzeichen der Stadt. Alles geschieht noch per Hand, es wird keine Maschinen oder Motoren zur Hilfe benutzt. Wenn sie dich bitten, dass du auf deren Holzgestell kommen sollst um bessere Fotos machen zu können, rechne damit, dass du danach zur Kasse gebeten wirst. Besonders schön ist es am Abend, wenn das Licht auf dem Wasser bricht. Leider aber liegt auch hier an den Stränden überall sehr viel Müll und es ist alles andere als schön anzusehen und tut innerlich auch etwas weh. Ich kann hier keinen empfehlen ins Meer baden zu gehen – das ist eigenes Risiko. Überrascht war ich von der Anzahl der Touristen, denn diese hielten sich sehr in Grenzen. Gerade in den Wintermonaten, las ich, dass hier tausende Touristen in die Stadt normalerweise strömen. Davon bekam ich wenig bis gar nichts mit. Gerade einmal bei den Kirchen fand man den einen oder anderen Tourist. Dazu möchte ich die St. Francis Church erwähnen, die älteste Kirche auf indischem Boden, welche von Europäern errichtet wurde. Gerade im Süden sind auch viele Christen anzutreffen, da diese Gegend sehr von der Besetzung der Portugiesen geprägt ist.
Mittlerweile sind dann auch bereits einige Tage vergangen. Nach dieser Eingewöhnungsphase reiste ich weiter in die Hauptstadt Indiens – Delhi.
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