Die Tierwelt von Südafrika ist so vielfältig wie das Land selbst und man kommt nicht an ihr vorbei wenn man hierher kommt. Die gebotene Artenvielfalt ist enorm und diese Tiere können in freier Wildbahn in den Nationalparks beobachtet werden. Wir besuchten zwei dieser Parks: den Addo Elephant Park und den weltbekannten Krüger Nationalpark. Beide bieten die Möglichkeit die fünf gefährlichsten Tiere Südafrikas zu bestaunen, diese werden auch die „big five“ genannt. Dazu zählen: Nashorn, Elefant, Büffel, Leopard und natürlich der Löwe. Im Addo Elephant Park verbrachten wir einen Tag und im Krüger Nationalpark vier Tage. Unserer Meinung nach ist der Krüger Nationalpark besser geeignet, um Tiere zu beobachten als der Addo Elephant Park. Zum Einen ist der Krüger Nationalpark um einiges größer als der Addo Elephant Park und beherbergt somit auch mehr Tiere. Zum Anderen ist die Vegetation im Krüger Nationalpark nicht ganz so dicht wie im Addo Elephant Park, somit kann man die Tiere einfacher sehen.

Game Drive und Fahrt mit dem eigenen Auto

Die Straßen in den Parks sind größtenteils in einem guten Zustand und mit jeder Art von PKW befahrbar. Wir sichteten alle Mitglieder der big five bei der Durchfahrt mit unserem Mietwagen, jedoch war die Sicht durch unseren Kompaktwagen teilweise eingeschränkt (zumindest wenn die Tiere knapp vor dem Auto die Straße überquerten). Eine organisierte game drive, die über die Camps in den Nationalparks gebucht werden können, bieten eine bequeme Art die Tiere zu beobachten. Diese finden oft zu Zeiten statt an denen der Park für private Fahrten gesperrt ist. Da viele Tiere in dieser Zeit eine erhöhte Aktivität aufweisen, lohnt sich eine organisierte game drive in den meisten Fällen. Die Fahrzeuge sind immer mit ausreichend Scheinwerfen ausgestattet, um die Tiere auch bei Dunkelheit gut beobachten zu können.

Wanderung durch den Park

Kruger National Park

Im Krüger Nationalpark absolvierten wir zwei Wanderungen durch den Park. Diese kann man nur über die Camps im Nationalpark buchen und niemals auf eigene Faust losgehen. In den Parks herrscht ein generelles Aufenthaltsverbot außerhalb des Fahrzeuges, es gibt nur sehr wenige Aussichtspunkte außerhalb der Camps an denen man das Auto verlassen kann. Die Wanderungen werden immer von zwei Rangern begleitet, diese sind auch für Notfälle bewaffnet. Jedoch gab es im Jahr 2019 bis zum 22.9. keinen Abschuss eines Tieres bei einer Wanderung durch den Park. Bei den meisten Zwischenfällen im Park wurden Büffel und Elefanten erschossen welche sich nicht an Menschen anpirschen sondern frühzeitig Warnsignale abgeben. Die meisten Tiere wittern die Menschen und suchen das Weite bevor man sie sieht. Auch die dort ansässigen Giftschlangen verziehen sich durch die erzeugten Vibrationen im Boden und stellen nur ein sehr geringes Risiko dar (zumindest wurde uns das so von den Rangern versichert).

Lionsrock

Des weiterem besuchten wir den Lionsrock. Dieser ist ein Projekt von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Hier findet man viele gerettete Raubkatzen, welche hauptsächlich aus Europa stammen. Dabei wird auf eine Züchtung dieser Katzen gänzlich verzichtet. Dieses Projekt ist für Tierschutzinteressierte ein lohnenswerter Zwischenstopp, welcher sich in der Nähe der Golden Gate Highlands befindet. Man erfährt dort viel über den Tierschutz und die auftretenden Probleme, welche sich durch jahrelange Käfighaltung der Großwildkatzen ergeben.

Daniell Cheeatah Project

Daniell Cheetah Project

Hierbei handelt es sich um eine Geparden Farm, diese befindet sich in der Nähe des Addo Elephant Parks und eignet sich hervorragend für einen zirka zweistündigen Zwischenstopp. Neben den Geparden kann man dort auch Hyänen, Leoparden und Löwen bestaunen. Am Ende unserer Führung durften wir sogar den Geparden in deren Gehege begegnen.

Shark Cage Diving

Südafrika bietet neben seinen Tieren auf dem Land zusätzlich noch eine vielfältige Unterwasserwelt. Eine der Hauptattraktionen stellen die großen weißen Haie auf diesem Gebiet dar. Ich selbst wagte mich auch in den Käfig und war vollends begeistert. Es ist eine atemberaubende Erfahrung diese Tiere aus nächster Nähe betrachten zu können. Diese Aktivität kann in Mossel Bay, Gansbaai und weiteren Orten gebucht werden.

Wale und Delfine

In dieser Region trifft man sehr oft auf südliche Glattwale, sehr viele dieser Wale befinden sich im Gebiet des De Hoop Nationalparks und können dort vom Strand aus beobachtet werden. Geführte Whale Watching Touren können in Hermanus, Gansbaai und noch einigen weiteren Orten gebucht werden. Während dieser geführten Touren trifft man ab und zu auch auf Delfine und Robben.

Pinguine

Boulders Beach

Hier leben auch mehrere Kolonien von Pinguinen, diese sind an mehreren Orten am Kap anzutreffen. Wir besuchten eine davon in Simon´s Town. Diese Kolonie kann durch einen fairen Eintrittspreis besucht werden.

Schattenseiten in Südafrika

Leider gibt es in Südafrika auch eine Kehrseite der prachtvollen Tierwelt. Im Krüger Nationalpark erwähnte ein Ranger, dass von Anfang 2019 bis zirka Mitte Oktober 200 Nashörner und 55 Elefanten von Wilderern erlegt wurden. Diese erlegen die Tiere und nehmen nur das Horn beziehungsweise die Stoßzähne mit, um diese später zu verkaufen. Kaum zu glauben, aber das Horn eines Nashorns erzielt auf dem Schwarzmarkt einen sechsstelligen Eurobetrag. Auf dem Lionsrock wurden wir auch über die Jagdindustrie in Südafrika aufgeklärt. Es ist immer noch sehr populär in diesem Land Jagd auf Großwild zu machen (Löwen, Büffel,… ), oft auch mit Abschussgarantie. Falls kein Tier in den oft großen Gehegen erlegt werden kann wird oft auf ein eingesperrtes Tier in einem Käfig zurückgegriffen. Es leben in Südafrika auch Leoparden, Hyänen und Luchse außerhalb der Nationalparks. Die beiden letzteren werden oft von den dort ansässigen Farmern erschossen, da diese häufig deren Tiere überfallen. Diese freilebenden Tiere bekommt man jedoch nur sehr schwer zu Gesicht. Natürlich zieht auch der Massentourismus negative Nebeneffekte nach sich.